Im
Zuge der eigentlichen Sezessionskrise am Vorabend des Bürgerkrieges wurde
Sedgwick zweimal Nachfolger seines Freundes Robert E. Lee - am 16. März
1861 als stellvertretender Kommandeur des 2. (US) Kavallerieregiments und
nur neun Tage später am 25. März als Kommandeur des 1. (US)
Kavallerieregiments. Gleichzeitig wurde er zum Oberstleutnant und danach
sofort zum Oberst befördert. Während
der ersten großen Schlacht auf dem östlichen Kriegsschauplatz, der
ersten Schlacht am Bull Run, war Sedgwick an Cholera erkrankt und konnte
nicht an ihr teilnehmen. Kaum genesen wurde er am 3. August 1861 zum
Generalinspekteur des Wehrbereichs Washington ernannt. Am 5. September
1861 erfolgte die Beförderung zum Brigadegeneral der Freiwilligen,
rückwirkend zum 31. August 1861. Sedgwicks Berichte über die Zustände
in den Lagern der Armee waren ungeschönt und bescherten ihm wenig
Freunde. Trotzdem oder vielleicht deshalb erhielt er am 3. Oktober 1861
das Kommando über eine Brigade der Potomac-Armee. Er war bis zu seinem
Tod Angehöriger dieser Armee. Am
19. Februar 1862 übernahm er die Division Brigadegeneral Charles P.
Stones. Mit der Division nahm er am Halbinsel-Feldzug zur Einnahme
Richmonds, Virginia teil und kämpfte bei der Belagerung von Yorktown und
in der Schlacht von Seven Pines. Während der Sieben-Tage-Schlacht wurde
er in der Schlacht von Glendale verwundet. Am 4. Juli wurde er zum
Generalmajor befördert. Sedgwick
nahm mit seiner Division am Maryland-Feldzug teil. In der Schlacht am
Antietam befahl der Kommandierende General des II. Korps Sedgwick, einen
Frontalangriff durchzuführen. Ohne die Stellungen des Gegners vorher
aufgeklärt zu haben, sah sich Sedgwick plötzlich von drei Seiten von
Generalmajor Jacksons Korps angegriffen und musste unter schweren
Verlusten, auf seine Ausgangsstellungen ausweichen. Dabei wurde Sedgwick
dreimal verwundet; nahm jedoch bereits nach drei Monaten seinen Dienst
wieder auf.
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Antietam
Battlefield (West Woods) |
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Am
26. Dezember nach der Schlacht von Fredericksburg übernahm er kurzzeitig
das II., dann das IX. und schließlich bis zu seinem Tode das VI. Korps der
Potomac-Armee. Während der Schlacht bei Chancellorsville sollte er mit
seinem Korps die rechte Flanke der Nord-Virginia-Armee bei Fredericksburg
binden. Bedächtig angreifend gelang ihm die Erstürmung der Marye's
Heights. Von dort griff er langsam nach Westen an, um die Konföderierten
zwischen sich und den anderen Korps der Potomac-Armee einzuschließen und zu
vernichten. Das gelang aber wegen des wagemutigen Entschlusses General Lees,
die Nordstaatler nacheinander zu schlagen, nicht. Am 3. Mai 1863 wurde
Sedgwicks Angriff von McLaws Division in der Schlacht bei Salem Church
gestoppt. Am 4. Mai griff ihn Lee mit drei Divisionen an und zwang ihn,
über den Rappahannock auszuweichen. Während
der Schlacht von Gettysburg bildete sein Korps die Reserve. Erst an der
Rappahannock Bridge im Herbst kämpfte das VI. Korps erneut gegen die
Nachhut General Lees und bereinigte den konföderierten Brückenkopf bei
einem Nachtangriff.
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Gettysburg
Battlefield |
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Als
die fünf Korps der Potomac-Armee auch wegen der schweren Verluste auf
drei reduziert wurden, behielt er als einer der prominentesten Kommandeure
der Union sein Kommando. John Sedgwick führte sein Korps anschließend in
den blutigen Kämpfen der Schlacht in der Wilderness und in der Schlacht
bei Spotsylvania Court House.Gerade
als Sedgwick seiner Artillerie Stellungen zuweisen wollte, schossen
Scharfschützen der Konföderierten auf ihn und die ihn begleitenden
Soldaten. Die Letzten duckten sich und Uncle John erklärte ihnen, dass
die Konföderierten auf diese Entfernung selbst einen Elefanten nicht
treffen könnten. Kurz darauf traf ihn eine Kugel aus ca. 500 m Entfernung
in den Kopf. Er war auf der Stelle tot. Als Generalleutnant Ulysses S.
Grant von Sedgwicks Tod erfuhr, sagte er: "His loss to this army is
greater than the loss of a whole division." („Dieser Verlust wiegt
für die Armee schwerer als der Verlust einer gesamten Division.“)
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